Nach der sehr erfolgreichen zweiten Saison des German Porsche Carrera Cup mit rFactor, dem Team-Vizetitel und dem dritten Platz in der Fahrerwertung für Jörg war diese Serie von Anfang an ein heißes Eisen für HPM im Jahr 2010. Jörg war sich 100%ig sicher, wieder teilzunehmen und zu versuchen, die Ergebnisse aus 2009 noch zu toppen. Christian Ulrich, der fleißige Punktehamster dagegen deutete schon vor dem Jahreswechsel an, dass andere Aufgaben und Simulationen mehr reizen könnten. Die Teilnahme am GPCC stand auf der Kippe, was sehr schade war. Welche Lösung gefunden wurde und wie sich HPM im ersten Saisonrennen schlug, gibts nach dem Break.

Wie auf dem Plakat zu sehen, ging es als erstes in die Eifel zum Nürburgring. Eine anspruchsvolle Streckenführung zu Saisonbeginn bedeutete, dass man direkt erste Duftmarken setzen kann, um den Konkurrenten zu zeigen, wo der Frosch die Locken hat.

Auf dem zweiten Plakat sieht man Andreas Tübel vom Team FRC. Ich bin mir sicher, der Plakatersteller hat keine hellseherischen Fähigkeiten, aber den Namen Andreas Tübel und den Teamnamen kann man sich für den Rest des Berichtes merken. Jörg träumt warscheinlich die nächsten Tage davon.  Aber von vorn:

Wie schon angedeutet, stand Kormany ca. 3 Wochen vor Saisonbeginn noch ohne Teamkollegen da und die Teilnahme am GPCC dadurch auf der Kippe. Glücklicherweise holte sich HPM mit Marc Wieneke Verstärkung und einen Fahrer für den GPCC an Bord. Die Vorbereitungszeit war für Marc dank administrativer Aufgaben in der VR sehr kurz, daher hatten beide HPM-Piloten völlig unterschiedliche Erwartungen vom ersten Lauf.

Jörg, als Mitfavorit in der Meisterschaft, wollte natürlich von Beginn an Podiumsplatzierungen einfahren.  Die Saison geht nur über 10 Events und aufgrund der engen Punkteverteilung ist eine Aufholjagd als anspruchsvoll zu bezeichnen. Die Aussage vor dem Rennen sorgte allerdings für etwas Stirnrunzeln bei der Teamleitung:

Ich mag den Ring nicht und die Reifen machen hier große Probleme wenn man zu schnell wird.

Probleme? Die gibt es nicht! Höchstens herausfordernde Aufgaben! Im Ernst, die Einschätzung des Krefelders war goldrichtig. Locker bleiben, zu Beginn nicht zu hart pushen und vor allem in Rennen 1 solide fahren. Marcs Ziele waren ähnlich, wenn auch die gewünschte Endposition etwas weiter hinten angesiedelt war.

Der GPCC ist neu für mich. Ich komme mit dem Auto gut klar, aber auf die Renndistanz verändert sich das Fahrverhalten doch merklich. Darauf muss ich mich einstellen und im ersten Rennen heißt es also, Erfahrung zu sammeln und keinen Mist zu bauen. Zweimal Top 10 wäre super, auch in Hinblick auf die Teamwertung.

So der Wolfsburger vor dem Event.

Das Quali lief für Beide nicht ganz wie erhofft, vor allem Jörg haderte mit sich selbst, da ihm eine knappe Sekunde auf seine Bestzeit fehlte und nur P7 heraussprang. Marc stellte seinen Porsche auf P10. Top 10 war angepeilt, also im Soll.

Rennen 1 begann für Jörg mit einem mittelmäßigen Start. Auf der Außenlinie in T1 eingeklemmt und machtlos, fiel er einige Positionen zurück. Marc dagegen hatte innen freie Bahn, schob sich noch vor Jörg und los ging die Jagd über 16 Runden. Die Taktik von Jörg ging dabei gut auf, während sich die Spitze in Zweikämpfen aufrieb, konnte er Reifen schonen und am Ende „unspektakulär“ auf P3 einlaufen. Zu Rennmitte gab es dann einen langen Zweikampf mit Andreas Tübel vom Team FRC. Beide schenkten sich nichts und Jörg konnte sich schlussendlich knapp durchsetzen.

Marc hingegen hatte vor allem am Rennmitte mit stark überhitzten Hinterreifen zu kämpfen, was in einigen Drifts und Querstehern resultierte. Der entscheidende Fehler passierte dann in der Coca-Cola-Kurve, ein Dreher mit Wandkontakt war die Folge. Am Ende stand P16 und die Erkenntnis, dass viel Arbeit wartet und dann auch bessere Ergebnisse drin sind.

Zum Start von Rennen 2 wurde die ersten Acht aus dem ersten Lauf in der Aufstellung umgedreht, das hieß für Jörg also P6 und Marc P16. Für Ersteren hieß es in Lauf 2 „Maximum Attack“, unsere #44 dagegen wollte einfach weniger Fehler machen, als in Lauf 1 und dadurch ein solides Ergebnis einfahren. Nach drei Runden befand sich Jörg dann schon auf P2 und wollte mehr. Allerdings war eine Attacke auf P1 nur schwer möglich, denn Jan v. Merkatz vom Team FRC hing ihm im Nacken und übte Druck aus. In der NGK-Schikane konnte sich Jan dann durchsetzen und gemeinsam wurde auf den Führenden aufgeholt. Dieser drehte sich dann ebenfalls in der Coca-Cola-Kurve und Merkatz lag auf 1, Jörg dicht dahinter auf 2. Mehrere Angriffsversuche wehrte der FRC-Pilot routiniert ab und holte sich schlussendlich verdient den Laufsieg.

Da war einfach nichts zu machen gegen Jan. Der Zweikampf hat richtig Spaß gemacht, auch mit Andreas in Rennen 1. FRC ist ganz klar der Gegner um die Team- und Fahrermeisterschaft, da stehen noch einige beinharte Duelle aus. Wird also spannend, ich freu mich!

Gute Einschätzung von Jörg. Gratulation von dieser Seite auch an FRC für diese schlagkräftige Truppe!

Marc hatte in Rennen 2 ähnliche Schwierigkeiten wie im ersten Lauf. Zu Beginn schnell und konstant ging ab Rennmitte nichts mehr. Ein Dreher ins Kiesbett verhinderte dann die angestrebte Top10. P15, abhaken und draus lernen, so kann man den Dienstagabend am Ring für Marc zusammenfassen und dieser bestätigt das auch:

Lehrreicher Tag, dagegen fährt die KI auf 50% Agressivität ja wie ein Mauerblümchen, wenn ich mir da so manche Aktionen angucke. Mit den Reifen muss ich mir was einfallen lassen. Das Setup von Jörg war auf die Distanz einfach unpassend für meinen Fahrstil, hier steckt noch Arbeit und Potential drin.

Jörg also Tagessieger, da er in Addition der beste Pilot des Wochenendes war. Marc mit Hausaufgaben und Team FRC als zu besiegendes Team der Stunde. Das sind die Lehren aus dem ersten Event des GPCC 2010. Als nächstes kommt der Event am Sachsenring, eine Strecke, die Jörg liegt und Marc noch nicht kennt. Mal schauen, was auf der Berg-und Talbahn drin ist.

Eventergebnis

Teamwertung

Fahrerwertung

GPCC – Auftakt zur Porsche Cup Saison 3 am Nürburgring
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One thought on “GPCC – Auftakt zur Porsche Cup Saison 3 am Nürburgring

  • Sehr schöner Bericht, macht lust auf mehr, auch wenn meine Vorstellung nicht ganz so gut war wie erhofft, aber irgendetwas ist ja immer!

    Keep racing…

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