Die Sommerpause in der GNL DOM ist seit dem 22. Juli beendet und lange war es still im Blog. Viele private und berufliche Dinge verhinderten, dass wir regelmäßig von den Rennen berichten konnten. Das wird sich in Zukunft hoffentlich wieder bessern. Das erste Rennen nach der Pause war eines der schwersten, denn es ging nach Darlington. Danach folgte Indianapolis, der Road Course in Watkins Glen, Michigan und letzte Woche der berühmteste Nudeltopf, Bristol. Für HPM gab es viel Licht, vor allem durch M&M (Martin und Marvin) konnten wir einige gute Ergebnisse einfahren. Laurenz und Torsten zeigten Leistungen, die dem Wetter entsprachen. Wechselhaft. Was genau geschah, ein paar Statistiken und jede Menge Bildmaterial von den Rennen gibts nach dem Break.
Darlington ist, wie bereits in der Einleitung angekündigt, eine der schwersten Strecken im gesamten Kalender. Sehr eng in den Turns, wodurch kaum Überholmöglichkeiten entstehen. Dazu ein Layout, dass eine Überraschung beinhaltet. Turn 1 und 2 noch mit einem weiten Radius und dadurch sehr smooth mit Zug zu fahren, Turn 3 und 4 dagegen eng und jederzeit droht die Outside-Wall.
Am besten kam Marvin mit Strecke und Gegner klar, am Ende ein hervorragender Podiumsplatz (P2), Martin fehlten auf P4 schlappe 3,5 Sekunden, um das Podium zu komplettieren. Laurenz musste hart mit sich, der Strecke und den Gegner kämpfen, Belohnung war der letzte Spot in den Top10. Torsten hatte richtig Pech, als Andy Wilke in Runde 2 unglücklich im Turn nach unten rutschte und Brandts Wagen genau auf der Vorderachse Volley nahm. Thats Stock-Car-Racing, Shit happens, ernüchternder 16. Platz.
Danach ging es auf den Indianpolis Motor Speedway. Eine der berühmtesten Rennstrecken der Welt, Austragungsort des Indy 500 und früher des US-GP der Formel1. Hier zählt Speed, ultralange Geraden und wunderbar flüssig zu fahrende Turns charakerisieren die Strecke. Obwohl nur 9° überhöht, ist Überholen hier recht gut möglich, man muss nur in den Luftverwirbelungen nah genug an den Vordermann kommen.
Für HPM lief es, oh Wunder, ähnlich durchwachsen wie in Darlington. Martin war diesmal der Top-Fahrer mit Platz 5, Laurenz war mit dem sehr guten 7. Platz nicht ganz happy. Laut eigener Aussage war mehr drin, aber es fehlte im Rennen etwas die Konstanz. Marvin wurde nur 24. und Vorletzter, da er früh in einen Unfall verwickelt war. Nicht besser erging es Torsten, der 6 Runden weiter kam, bevor im Big One Schluss war. Wieder war es ein Treffer genau aufs Rad, diesmal die Hinterachse. 50% Ankommer-Quote, beide Finisher in den Top10, insgesamt zufriedenstellend.
Rennen 20 der GNL DOM brachte einige Veränderungen mit sich. In der Sommerpause gab es Gespräche mit der anderen großen Oval-Liga, der GNC. Diese verliefen außerordentlich konstruktiv, vor allem Marcus Jirak, Florian Schmelz und Klaus Jonke kurbelten die Sensation an. Ein gemeinsamer Cup! Erstmal für 2010 mit zwei Wertungen (auf Seiten der GNC mit 16 Rennen ab Glen, während die VR-Datenbank ab Rennen 1 weiterlief), für 2011 geht es dann hoffentlich weiter.
Klasse, auch im Namen von HPM Danke nochmal für den Deal. Die Zusammenarbeit bescherte den Fahrern nämlich wieder ein nahezu volle Grid, die Starterzahlen schossen auf 41 in Glen und pendelten sich in den folgenden Rennen bei über deutlich 30 ein. Jetzt ist ein Top10-Platz noch mehr wert. In Watkins Glen, einem von zwei Road Coursen der Saison, gab es zum Einstand schonmal Racing vom Feinsten.
iRacing führte kurz vorher noch den Spectator-Mode ein, der jedem Besitzer der Software erlaubt, die Rennen direkt auf dem Server zu verfolgen. Besonders der Dreikampf Nelamischkies, Nolden, Brandt begeisterte die Zuschauer.
In den letzten Runden hatte der HPM-Pilot mit den alten Reifen zu kämpfen, was Nolden und Nelamischkies ermöglichte, heranzukommen. In der Schikane war dann der Bremspunkt etwas spät, Nolden ebenfalls irritiert. Beide räuberten durchs Kies, Nelamischkies fuhr grinsend auf P6 vor.
Brandt hielt sich noch eine Kurve vor Nolden, musste ihn dann aber passieren lassen. Ab da hing der Berliner ununterbrochen am Heck des Gegners, um doch Platz 7 zu holen. Mehrmals wurde die Nase vorm Turn neben den Gegner gesteckt, aber es reichte dann doch nicht.
Platz 8 und dennoch hochzufrieden. Martin, der nach der Quali vor Torsten stand, hatte Pech, wurde im Rennen umgedreht und fightete sich noch auf Platz 12 zurück. Da war eventuell mehr drin, aber in Glen sollte es leider nicht sein.
Weiter geht es mit Rennen 21 auf dem Michigan International Speedway. 2,5 Meilen lang und Top-Speeds von weit über 200mph. Dazu eine sehr breite Strecke, die dazu einläd, nebeneinander durch die Turns zu knallen. Allerdings ist die innere Linie hier sehr tricky, das Heck wird vor allem aus Turn 4 heraus sehr leicht und man dreht sich weg.
Torsten kam damit z.B. nur schwer klar, bei den Überholversuchen auf der Inside Line verlor er immer wieder viel Zeit. Besser ging für ihn die Outside Line, ganz dicht an der Wand entlang. Allerdings nimmt das 50% der Überholoptionen, wenn man nur auf einer Linie stark ist. Platz 16 von 36, geht noch.
Marvin war deutlich besser aufgestellt. Nach einem total vermasselten Quali und Startplatz 23 war sein Rennen beim Start schon fast gelaufen. Von hinten angeschoben kam der Dreher, eine dezent verbogene Front war die Folge. Nach einigen harten Fights fand der Dortmunder die Konzentration wieder, setzte seine Pace gut um und belohnte sich selbst mit einem Top10-Ergebnis.
Laurenz erging es ähnlich, Startplatz 26, am Ende des ersten Drittels auf Platz 3, dann einen total versauten Stop inklusive Drive-Through-Penalty und am Ende P11. Der Münchner hat seitdem mit Michigan noch eine Rechnung offen.
Bester HPM’ler war wieder einmal unser Vogtländer. Martin krallte sich eiskalt die Pole und dementsprechend konnte er mit dem späteren Rennsieger gut mithalten und es fehlten am Ende gerade einmal 1,2 Sekunden. Schade, aber einen Martin Thiemt muss man erstmal schlagen. Einer der derzeit schnellsten Stock-Car-Simracer im deutschsprachigen Raum. Keine Schande, Kopf hoch Martin!
Rennen 22 und damit zum Abschluss des Berichtes. Bristol Motor Speedway, ein echter Nudeltopf. Man stelle sich das Berliner Olympiastadion vor, in dem jemand die Laufbahn mit Beton überzogen und die Kurven um schlappe 36° überhöht hat. Dazu veröffentlichte iRacing vor Kurzem noch die Nachtversion der Strecke, mit Flutlicht und wunderschönen Lichteffekten. Die Streckenlänge von 0,5 Meilen führt zu einem Gefühl wie in der Rush Hour. Stop ‚N Go. Man beschleunigt auf knapp 130mph, das Auto ist extrem unruhig am Heck und bevor man sicher ist, alles unter Kontrolle zu haben, wirft man den Anker für die nächste Kurve.
Das alles wurde gewürzt durch ein Starterfeld aus 31 Verrückten. Ab Startposition 12 und schlechter hängt man quasi noch im Turn, wenn die Spitze vorn beschleunigt. Den Rhythmus zu finden ist hier richtig schwer, da man ständig irgendein Auto um sich herum hat. Lapper von vorn, den Gegner am Heck und die Betonmauer Links und Rechts. Gewonnen hat quasi jeder, der ankommt.
Den besten Abend hatte Marvin, der nur vom dominierenden Mann des Abends, Florian Kirchhofer, geschlagen wurde. Platz 2 und und ein lautes „Yeeees!“ im Teamspeak nach Zieldurchfahrt war der Lohn.
Martin zog ein Provisional, Laurenz ebenfalls. Das hieß, dass der uweite HPM’ler Torsten Brandt war. Nach Pech und auch Unvermögen in den vorherigen Rennen war Bristol ein Aha-Erlebnis. Super Speed, aus fast allem rausgehalten und am Ende P5! Klasse. Einzig die dumme Yellow mit Florian Nelamischkies (Strafpunkte für Brandt) und dem Crash unter Gelb mit Raulin (Strafpunkte Brandt) trübten das Ergebnis. Das Positive rausziehen und das Negative nicht wiederholen, bitte!
Das waren die Berichte zu den Rennen 18 – 22 der DOM. Als nächstes folgen dann Daytona (Superspeedway), Atlanta (1,5 Meilen Speedway), Richmond (0.75-Meilen-Shorttrack) und New Hampshire (1-Meilen-Shorttrack). Also 4 verschiedene Strecken-Layouts, für Abwechslung ist gesorgt.
In den DOM-Wertungen sieht es derzeit wie folgt aus:
32 Top-Ten-Platzierungen, 18mal Top5 und 2 Siege. In der Teamwertung ist rein theoretisch noch der Titel drin!
Die größte Schwachstelle sind die unnötigen Strafpunkte. Insgesamt sammelten wir im Schnitt 26 Strafpunkte pro Rennen. Martin mit 30 insgesamt hat quasi noch eine weiße Weste, Laurenz und Torsten sind zwar keine Rüpel vor dem Herrn, aber hier ist Verbesserungspotential. Mit Udo Streit, Matthias Bayer und Andreas Kroeger hat die große Konkurenz von DIHL zum Beispiel gerade einmal 7 Strafpunkte pro Rennen gesammelt.
Torsten Durchschnitts-Finish-Position ist Platz 13, Laurenz ebenfalls, Marvin knabbert noch an der Seuche im ersten Drittel und steht in dieser Statistik mit einem Durchschnitt von 20. Martin ist „Klassenbester“ mit Durchschnitts-Finish von P6. Der Trend zeigt aber grundsätzlich nach oben und der Wettbewerb in der DOM ist seit dem Joint-Venture mit der GNC noch härter geworden.
Deshalb bitte Daumendrücken!